ETF Auswahl: MSCI World ETF Vergleich – Wie richtigen ETF finden?
Michael Jordan, Michael Schumacher, Lionel Messi und der MSCI World – was haben alle gemeinsam? Zunächst einmal nicht viel, aber dennoch einiges. Was Michael Jordan für den Basketball, Michael Schumacher für die Formel 1 und Lionel Messi für den Fußball ist, das ist der MSCI World für die Geldanlage. Der Superstar, der aufgrund seiner DNA und Eigenschaften wie Ausdauer und Durchhaltevermögen perfekt in seinem Bereich agiert. Der Fels in der Brandung seiner Mannschaft oder im übertragenen Sinne, seines Depots. Mit dem MSCI World kannst du bei der ETF Auswahl kaum etwas falsch machen.
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Der MSCI World ist für jeden geeignet, der mit der Geldanlage startet oder einfach nur ein möglichst passives, breit gestreutes Anlageprodukt inmitten der riesigen ETF Auswahl sucht. Der MSCI World deckt den Großteil der weltweiten Marktkapitalisierung ab und ist ein Grundbaustein des Vermögensaufbaus.
Auch als Basis ETF hat nahezu jeder der bekannten Indexanbieter einen MSCI World in seiner ETF Auswahl. Dementsprechend ist die ETF Auswahl sehr groß und wer die Wahl hat, der hat die Qual. Deshalb wollen wir uns heute einmal anschauen, welche MSCI World ETF du bei den deutschen Anbietern kaufen kannst. Ich werde dir zeigen, worauf du bei der ETF Auswahl achten solltest, damit du den perfekten ETF für dich finden kannst.
MSCI World – Wie finde ich den richtigen ETF?
Der MSCI World ist einer beliebtesten Indizes aus der Familie der MSCI. Und das nicht ohne Grund. Er bietet dir als Anleger die Möglichkeit, über einen ETF passiv breit gestreut in ca. 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern zu investieren. Der MSCI versucht die Komposition des Index so einfach wie möglich für die Fondsanbieter zu gestalten. So können diese den Index möglichst unkompliziert umsetzen. Gut für dich als Anleger, denn das hält die Kosten niedrig.
Indexanbieter wie MSCI haben dadurch aber auch eine sehr große Macht, da sie mit ihrer Indexzusammenstellung starken Einfluss auf die Märkte nehmen können. Denn die Fondsanbieter müssen ja jede Änderung des Index umsetzen und somit auch das Geld deines Sparplans umpositionieren.
Ein Beispiel für diesen Einfluss ist Südkorea: Nach ökonomischen Maßstäben gilt Südkorea als Industriestaat. Dessen Aufnahme in den MSCI World wird jedoch von MSCI bisher abgelehnt. Die Milliarden an Anlegergeldern des MSCI fließen aufgrund dieser Entscheidung des MSCI nicht in südkoreanische Unternehmen wie z.B. Samsung.
Die USA stellen das Schwergewicht schlechthin in der weltweiten Marktkapitalisierung dar. Sie sind deshalb auch mit knapp 66 % im Index vertreten. Gefolgt von Japan mit 8 % und Großbritannien mit 4,5 %. Wenn wir uns die Top-Positionen anschauen, finden wir die üblichen Verdächtigen Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Alphabet. Sie belegen die Top 5 Position und sind am stärksten im Index gewichtet.
Unter den Top 10 Positionen ist mit Nestlé zudem nur ein Unternehmen, das nicht aus den USA stammt. Insgesamt machen die Top 10 Positionen 16 % der Marktkapitalisierung aus. Das stellt in einem Index aus 1.600 Unternehmen ein ordentliches Gewicht dar. Das verwundert jedoch kaum, treiben die großen Konzerne doch schon seit Monaten die Märkte an. Selbst der Corona-Crash scheint den Tech-Unternehmen nur eine kleine Delle verpasst zu haben. Das spiegelt sich natürlich auch in den Indizes wie dem MSCI World wider.
Auch beim Blick auf die Branchenverteilung finden wir die Technologiebranche an erster Stelle mit knapp 20 %, gefolgt vom Finanzsektor und dem Gesundheitswesen. Der Blick in die Branchen zeigt aber auch, dass der MSCI World trotz der hohen Gewichtung der Tech-Konzerne gut über alle Branchen hinweg diversifiziert ist. Mit seiner Aufteilung zählt er zu den bestdiversifiziertesten ETFs überhaupt.
7 ETF Auswahl Kriterien für deinen MSCI World
Schauen wir uns als nächstes 7 Kriterien an, mit denen du den besten MSCI World für dich finden kannst.
1) Fondsvolumen
Damit du die Gefahr zur Schließung eines Fonds durch den Anbieter minimierst, solltest du schauen, ob der ETF rentabel für den Anbieter ist. Ein Indikator dafür ist das Fondsvolumen, also die Höhe des bereits eingesammelten Kapitals der Anleger. Ein beliebter ETF wie der MSCI World, den jeder Fondsanbieter seinen Anlegern anbieten will, kannst du bei einem Fondsvolumen von 50 Mio. Euro bereits von einer geringen Schließungsgefahr ausgehen. Solltest du einen ETF gefunden haben, der hart an der Grenze liegt, dann checke noch mal das Fondsvolumen auf den jeweiligen Anbieterseiten.
2) TER Gesamtkostenquote
Die TER zeigt die Gesamtkostenquote des ETFs an. Dabei handelt es sich um die Kosten, die der Fondsanbieter dem ETF jährlich entnimmt, um seine laufenden Kosten zu decken. Je niedriger diese sind, desto besser für deine Anlageperformance.
3) Trackingdifferenz
Die Trackingdifferenz misst die Abweichung zwischen dem ETF und dem zugrunde liegenden Index. Die Trackingdifferenz beinhaltet alle Kosten und Gebühren und zeigt die tatsächlichen Kosten des ETF an. Wie du die Trackingdifferenz ermitteln kannst, zeige ich dir gleich nochmal im Detail.
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4) Ertragsverwendung
Die Ertragsverwendung des ETFs kann thesaurierend oder ausschüttend sein. Bei der thesaurierenden Variante werden anfallende Dividenden automatisch vom Fondsanbieter in das Fondsvermögen reinvestiert. Bei ausschüttenden Varianten werden diese an dich ausgeschüttet. Mithilfe der ausschüttenden Variante kannst du bei kleinen Vermögen effektiv deinen jährlichen Steuerfreibetrag in Höhe von 801 € ausnutzen. Beachte jedoch, dass diese ähnliche Performance bei ausschüttenden ETFs nur erreicht wird, wenn du das wieder händisch anlegst. Die thesaurierende Variante kann also gerade in der Ansparphase etwas effektiver sein, wenn du es zeitsparender machen möchtest.
5) Replikationsmethode
Der ETF kann entweder physisch replizierend oder Swap-basiert sein. Bei der physischen Variante kauft der Fondsanbieter die Komposition des zugrunde liegenden Index, in unserem Fall den MSCI World 1 : 1 nach. Bei der Swap basierten Variante geht der Indexanbieter ein Tauschgeschäft mit einer Drittpartei ein, die dem Fondsanbieter die Rendite des zugrunde liegenden Index garantiert.
6) Ausgabedatum
Auch ein kleiner Softfaktor, ähnlich des Fondsvolumens, ist das Ausgabedatum ein Indikator für dich, ob du mit einer möglichen Schließung des ETF rechnen musst. Du siehst, wenn der ETF schon länger am Markt ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass dieser für den Anbieter rentabel ist. Kein Anbieter wird über Jahre lang hinweg einen ETF auf dem Markt lassen, der sehr hohe Verluste einfährt.
7) Fondsdomizil
Grundsätzlich solltest du dem Fondsdomizil weniger Beachtung schenken, wenn du deinen Wunsch ETF aus der ganzen ETF Auswahl bereits gefunden hast. Stehst du jedoch zwischen der Wahl von zwei ETF, also einem der z.B. in Irland aufgelegt wurde und einem, der nicht in Irland aufgelegt wurde, dann solltest du dich für den Irland ETF entscheiden. Dieser stellt sich hinsichtlich der Quellensteuer günstiger für dich dar. Beachte jedoch auch, dass das nur die aktuelle steuerliche Gesetzgebung ist. Im Laufe des Anlagehorizontes kann sich die Steuerthematik natürlich immer wieder ändern. Giro-Olaf Scholz is watching you!
Mithilfe dieser sieben ETF Auswahl Kriterien können wir jetzt nun den perfekten ETF für dich heraussuchen. Wie das funktioniert, schauen wir uns anhand der Just ETF Suche an.
Mit justETF funktioniert die ETF Auswahl kinderleicht
Auf justETF gehen wir direkt auf die Suche. Dort suchen wir nach Aktien, Region weltweit und als Index den MSCI World. Die ETF Auswahl liegt bei 17. Hast du jetzt beispielsweise ein Depot und möchtest das im Sparplan machen, dann wäre es relativ einfach, die ETF Auswahl weiter einzugrenzen. Wenn ich die Consorsbank in den Filter eingebe, hätte ich nur noch 9 ETFs verfügbar.
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Weitere ETF Auswahl Kriterien wären z.B. das Fondsvolumen. Hier haben wir eine Range von 12 Mio. bis 20 Mrd. Der UBS ETF ist mit seinen 12 Mio. € noch relativ klein und hat zudem eine hohe Kostenquote. Man könnte jetzt mal bei UBS nachschauen, wie hoch das Fondsvolumen tatsächlich ist, falls die Daten nicht korrekt sind. Mit 0,3 % Gebühren wäre mir das schon zu teuer im Vergleich zu manch anderen, die dort deutlich günstiger sind. Also fällt dieser schon mal raus.
Welche Kriterien sind mir wichtig?
Ich möchte sehr gerne ausschüttende ETFs haben, um ein kleines passives Einkommen zu haben. Deswegen klicke ich immer auf „ausschüttend“. Außerdem schaue ich mir gerne die Varianten „vollständig“ und „Sampling“ an. Sampling bedeutet, dass der Fondsanbieter nur Aktien mit größerem Einfluss auf den Index kauft und die Aktien mit weniger Einfluss weglässt. Im Endeffekt nach dem Pareto Prinzip optimiert. Dadurch hat man eine etwas geringere Diversifikation, aber auch niedrigere Kosten, weil der ETF Anbieter weniger Aktien kaufen muss. Insgesamt musst du dir aber auch keine Sorgen machen, dass bei einem physischen Sampling zu wenig Diversifikation vorhanden ist. Das ist immer noch ausreichend.
Schauen wir uns nun die ETFs nach den Gebühren an. Hier haben wir die Gebühren von 0,15 bis 0,5 %. Letzteres ist mir definitiv zu teuer, denn ab 0,3 % ist es eine recht hohe Kostenquote. Sprich, ich habe jetzt noch drei im Fokus, die ich mir mal genauer anschauen kann. Diese wähle ich im Detail aus.
Als Erstes sehen wir uns das Auflagedatum an. Zwei sind schon länger am Markt, der andere erst seit 2018. Die beiden älteren sind im Fondsdomizil Irland beheimatet, der jüngste in Luxemburg. Der Amundi ETF ist mir ein bisschen zu jung und hat nicht das richtige Fondsdomizil für mich. Deswegen schmeiße ich ihn aus der Auswahl raus.
Ich stehe nun vor der Entscheidung zwischen den zwei verbliebenen Optionen und muss die Kostenquote vergleichen. Dabei bemerke ich, dass der Xtrackers etwas teurer zu sein scheint. Doch stimmt diese Information auch? Um das zu überprüfen, betrachten wir, was unter Wertpapierleihe zu verstehen ist: Laut europäischen Richtlinien können Fondsanbieter bis zu 100 % des Fondsvermögens, also alle enthaltenen Aktien, an Dritte verleihen. Theoretisch erhöht dies das Risiko des ETFs aufgrund der Möglichkeit eines Ausfalls der dritten Partei.
In der Praxis ist das Risiko jedoch etwas zu vernachlässigen, da die ETF Anbieter in der Regel deutlich unter 100 % der Vermögenswerte verleihen und die andere Vertragspartei dafür entsprechende Sicherheiten auf einem Treuhandkonto hinterlegen muss. Für das Verleihen der Vermögenswerte erhält der Fondsanbieter dann eine Leihgebühr, die er zum Teil an dich als Anleger weitergibt und somit die Kosten für den ETF reduzieren kann.
Die Trackingdifferenz herausfinden
Die Trackingdifferenz stellt die eigentlichen Kosten des ETFs dar. Prüfen wir also anhand der Trackingdifferenz, welcher ETF jetzt tatsächlich günstiger ist. Das können wir auf der Seite TrackingDifferences.com anschauen.
Beim HSBC ETF betrug die Trackingdifferenz 0,04 %. Der ETF war also günstiger als wir von HSBC mit der TER ausgewiesen bekommen haben. Ein Grund dafür ist auch die Replikationsart. Es handelt sich hier um ein optimiertes Sampling.
Der Xtrackers weist seit seiner Auflage eine Differenz von -0,08 % auf. Damit hat der Xtrackers die Performance des Index leicht übertroffen. Du siehst also, obwohl die TER des Xtrackers höher sind als des HSBC, ist er seit seiner Auflage sogar günstiger gewesen.
Wenn wir nur die Trackingdifferenz seit 2016 vergleichen, wäre der HSBC etwas günstiger gewesen. Zerbreche dir jetzt nicht komplett den Kopf über die Trackingdifferenz. Beide ETF bilden den MSCI World extrem gut ab und das zu günstigen Kosten. Ob du nun den einen oder anderen ETF auswählst, ist am Ende aufgrund des Anlagehorizonts weniger bis kaum ausschlaggebend.
Was aber wiederum für die Geldanlage interessant sein kann, ist die Frage, ob die beiden ETFs sparplanfähig sind. Schließlich wollen wir konstant über einen langen Zeitraum unser Vermögen aufbauen. Dazu gehen wir wiederum auf justETF und schauen uns das Angebot der beiden ETFs an. Beide ETFs sind bei einigen Brokern sparplanfähig, wobei es beim Xtrackers etwas umfangreicher ist. So lässt er sich z.B. bei einer Angebotsaktion bei der Consorsbank z.B. kostenlos kaufen. Da ich selbst Kunde der Consorsbank bin, fällt bei mir die Wahl auf den Xtrackers.
Fazit: Für jeden gibt es den passenden ETF
Wie du siehst, kannst du mit ein paar Klicks auf justETF den nach deinen Kriterien perfekten ETF für dich finden.
Mit dem MSCI World kannst du den Grundstein für deinen Vermögensaufbau legen. Wichtiger als den perfekten ETF zu finden, ist jedoch mit der Geldanlage überhaupt zu starten. Denn die Zeit ist einer der größten Einflussfaktoren auf dein Gesamtvermögen. Verliere dich also nicht in der Detailsuche.
Wichtig zu wissen: Der MSCI World beinhaltet nur 23 Industriestaaten und deckt damit nicht die komplette Welt ab. Um Schwellenländer wie China, Brasilien oder Russland abzudecken, kannst du dir einen ETF auf die Emerging Markets holen. Oder du holst dir gleich den MSCI All Countries World Index, kurz MSCI ACWI. Die ETF Auswahl am Markt wird immer größer.
Für welchen MSCI World würdest du dich entscheiden? Schreib mir doch deine Favoriten in die Kommentare!