Mietkautionskonto kostenlos: Top 3 Alternativen im Vergleich
Mietkautionskonto kostenlos online eröffnen? – Die Mietkaution ist ein sensibles Thema. Einerseits soll für Mieter und Vermieter eine sichere Basis geschaffen werden, andererseits soll die Verwahrung der Mietkaution möglichst keine Kosten verursachen und vielleicht sogar eine Rendite für den Mieter abwerfen.
Wir haben die rechtliche Seite der Mietkaution beleuchtet und zeigen dir wo es ein kostenloses Mietkautionskonto gibt und welche Alternativen es zum Mietkautionskonto gibt.
Das Wichtigste zum Mietkautionskonto kostenlos
- Die Mietkaution ist in §551 BGB klar geregelt. Demnach darf das dreifache der Monatsmiete als Sicherheit vom Vermieter verlangt werden
- Außerdem muss der Vermieter die Mietkaution pfändungssicher und getrennt von seinem eigenen Vermögen auf einem Sparkonto anlegen. Anfallende Erträge stehen dem Mieter zu.
- Abweichende Vereinbarungen zugunsten des Mieters sind zulässig. So kann der Mieter auch selbst ein Mietkautionskonto einrichten und an den Vermieter verpfänden.
- Mietkautionskonto Angebote, insbesondere kostenlose, sind sehr selten geworden. Die besten Möglichkeiten, die Mietkaution sicher anzulegen, sind ein Mietkautionskonto, ein Mietkautionsdepot oder eine Mietkautionsbürgschaft.
Überblick – Mietkautionskonto kostenlos und Alternativen
Anbieter | DKB Mietkautionskonto | Growney Mietkautionsdepot | Kautionsfrei Mietbürgschaft |
Kosten | 0 € | 0,38 – 0,68 % zzgl. ETF | 4,7 % der Kautionssumme |
Renditeerwartung | 0,01 % p.a. | 4 – 7 % p.a. | 0 % |
Verfügbar für | Mieter und Vermieter | Mieter und Vermieter | Mieter |
Vorteil | Hohe Akzeptanz | Hohe Renditeerwartung | Einfache Verwaltung |
Zum Anbieter | DKB Mietkautionskonto* | Growney Mietkautionsdepot* | Kautionsfrei* |
Was ist ein Mietkautionskonto?
Ein Mietkautionskonto dient der Hinterlegung der Sicherheitsleistung (Kaution) für ein Mietverhältnis. Dabei ist es erforderlich, dass dieses Konto den gesetzlichen Mindestanforderungen nach § 551 BGB Abs. 3 entspricht. Diese lauten
- Das Geld ist mit einer Kündigungsfrist von maximal 3 Monaten zum üblichen Zinssatz anzulegen
- Alle erwirtschafteten Zinsen und Erträge stehen dem Mieter zu
- Die Anlage ist vom Vermögen des Vermieters zu trennen
- Der Vermieter muss ggf. eine Ratenzahlung über 3 Monate für die Mietkaution akzeptieren
Ein Mietkautionskonto kann sowohl vom Mieter als auch vom Vermieter eingerichtet werden, ist aber nur für den Vermieter verpflichtend, wenn sich beide Parteien nicht einigen können. Abweichend von den Mindestanforderungen können Vermieter und Mieter auch andere Anlageformen vereinbaren, z.B. ein Mietkautionsdepot oder eine Mietbürgschaft, sofern diese nicht zum Nachteil des Mieters sind.
Welche Arten von (kostenlosen) Mietkautionskonten gibt es?
Der Markt für kostenlose Mietkautionskonten ist sehr dünn. Es gibt nur noch eine geringe Anzahl an Banken, die überhaupt ein Mietkautionskonto anbieten und dann meist nur für eigene Kunden der Bank. Wir fokussieren uns daher folgend auf die drei besten Optionen, die es für das Hinterlegen der Mietkaution gibt
DKB – Kostenloses Mietkautionskonto
Das kostenlose Mietkautionskonto der DKB ist ein separates Konto, auf dem die Mietkaution vom Mieter hinterlegt und anschließend zugunsten des Vermieters verpfändet wird. Hierzu erhalten sowohl der Mieter als auch der Vermieter eine entsprechende Pfändungsurkunde per Post von der DKB. Während der Laufzeit des Mietvertrages kann das Konto nicht einseitig gekündigt werden. Somit hat der Vermieter die Sicherheit der Mietkaution und der Mieter die Sicherheit, dass er die Mietkaution nach Erfüllung der vertraglichen Vereinbarungen umgehend wieder auf sein Konto überwiesen bekommt.
Soll die Mietkaution hingegen direkt vom Vermieter entgegengenommen und verwaltet werden, kann dieser bei der DKB das “Vermieterpaket” buchen. Dieses beinhaltet ebenfalls ein kostenloses Mietkautionskonto, auf das die Kaution eingezahlt werden kann und trägt damit der gesetzlich vorgeschriebenen Vermögenstrennung zwischen Kaution und eigenem Vermögen des Vermieters Rechnung.
Vorteile des DKB Mietkautionskontos
- Mietkautionskonto kostenlos für Mieter und Vermieter
- Keine Kündigungsfristen
- Postalischer Versand der Verpfändungsurkunden innerhalb von 2 Tagen
Nachteile des DKB Mietkautionskontos
- Niedrige Verzinsung (0,01 % p.a.)
- Mietkautionskonto nur als Einzelkonto, nicht als Gemeinschaftskonto verfügbar
Voraussetzungen für das DKB Mietkautionskonto
- Eröffnung eines normalen DKB Girokonto (Kostenlos ab 700 € Geldeingang im Monat)
- Das Mietkautionskonto kann nur für privat genutzte Wohnungen in Deutschland verwendet werden
Growney – Renditestarkes Mietkautionsdepot mit ETFs
Ein Mietkautionsdepot bietet dem Mieter die Möglichkeit, mit der Mietkaution von den Renditechancen eines ETF-Portfolios zu profitieren und gleichzeitig dem Vermieter die notwendige Sicherheit zu bieten, indem das Depot dem Vermieter zur Verpfändung zur Verfügung gestellt wird.
Ein solches Mietkautionsdepot kann mit dem Robo-Advisor Growney eröffnet und das Depot dann an den Vermieter verpfändet werden. Nach der Verpfändung hat der Mieter keinen direkten Zugriff mehr auf das Depot. Eine Auszahlung des Depots inklusive der erwirtschafteten Rendite ist erst nach Beendigung des Mietverhältnisses möglich.
Hinweis
Die Anlage in ETFs birgt Kursrisiken. Das kann unter Umständen dazu führen, dass das Depot zeitweise unter die geforderte Mietkaution sinkt. Daher ist es notwendig, dass Mieter und Vermieter für diesen Fall vorab eine Vereinbarung treffen, damit der Vermieter stets die Sicherheit hat, die Mietkaution in voller Höhe zu erhalten. So kann zum Beispiel vereinbart werden, dass von vornherein eine höhere Mietkaution als erforderlich auf dem Depot hinterlegt wird, um einen Puffer für die Kursrisiken zu haben, oder dass die Differenz sofort durch Einmalzahlungen ausgeglichen werden muss.
Vorteile des Growney Mietkautionsdepots
- 10 verschiedene Anlagestrategien mit unterschiedlichen Risikoprofilen möglich
- Pflegeleichtes Robo-Advisor Depot inkl. automatischem Rebalancing
- Höhere Renditechancen für die Mietkautionen durch Anlage in ETFs
- Erwartete Rendite je nach Risikoprofil zwischen 4 und 7 Prozent
- Pfändungssicherheit für den Vermieter durch Verpfändungserklärung
- Keine Auszahlung der Mietkaution durch den Mieter bis zur Rückgabe der Verpfändungserklärung durch den Vermieter
- Der Vermieter hat keinen willkürlichen Zugriff auf das Depot, kann aber jederzeit Auskünfte bei der Bank einholen
- Bei positiver Depotentwicklung erhöht sich auch der pfändbare Betrag, auf den der Vermieter im Schadensfall zugreifen kann
- Das Mietkautionsdepot kann jederzeit durch Einmalzahlungen oder Sparplan aufgestockt werden
- Das Mietkautionsdepot kann auch als Gemeinschaftsdepot eröffnet werden
Nachteile des Growney Mietkautionsdepots
- Einmalige Gebühr von 29,75 € für die Verpfändung des Depots
- Jährliche Depotgebühr je nach Depotgröße zwischen 0,38% und 0,68% zzgl. ETF-Kosten
- Teilauszahlungen, z.B. von Gewinnen, sind nicht möglich
- Anlagen in ETF sind mit Risiken verbunden. Sinkt der Depotwert unter die vereinbarte Kautionssumme, kann der Vermieter Nachzahlungen verlangen
Voraussetzungen für das Growney Mietkautionsdepot
- Der Vermieter darf nicht die Rechtsform einer GBR haben
- Der Vermieter muss nicht der Nutzung eines Mietkautionsdepots zustimmen. Die Annahme ist nicht verpflichtend
Mietkautionsbürgschaft ohne Kautionszahlung – Mietkaution behalten und Kapital schonen
Wer die Mietkaution nicht direkt zahlen will oder kann, hat als bargeldlose Alternative die Möglichkeit einer Mietkautionsbürgschaft. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Kautionsversicherung, die von einer Versicherungsgesellschaft ausgestellt wird. Sie garantiert dem Vermieter, die Mietkaution im Falle von Mietausfällen oder Mietschäden, die der Mieter verursacht hat, zu zahlen. Dazu erhält der Vermieter von der Versicherung eine entsprechende Urkunde, die seinen Forderungsanspruch verbrieft, und kann sich im Schadensfall direkt an die Versicherung wenden. Im Gegenzug zahlt der Mieter eine monatliche Versicherungsprämie.
Der Vorteil einer Mietkautionsbürgschaft liegt darin, dass der Vermieter sofort die Sicherheit der Mietkautionszahlung erhält und der Mieter das Geld für die Mietkaution nicht aufbringen muss und das Kapital anderweitig verwenden kann, z.B. für den Kauf von Möbeln.
Vorteile der „Kautionsfrei“ Mietkautionsbürgschaft
- Ausstellung der Mietbürgschaft innerhalb von 2 Tagen
- Rechtmäßigkeit möglicher Schadensforderungen wird vorab durch die Versicherung geprüft
- Kein Verwaltungsaufwand für Mieter oder Vermieter
- Bonitätsprüfung entfällt, da die Versicherung eine Bonitätsprüfung des Mieters durchführt
- Eignet sich zur Überbrückung bei verspäteter Rückzahlung der Mietkaution aus alten Mietverträgen
Nachteile der „Kautionsfrei“ Mietkautionsbürgschaft
- Es handelt sich um eine Versicherung mit laufender Prämienzahlung. Es erfolgt keine Abbezahlung der Mietkaution.
- Die Versicherungskosten belaufen sich auf 4,7 % der Kautionssumme. Das bedeutet: Bei einer Kaution von z.B. 1500 Euro kostet die Kautionsbürgschaft 5,88 Euro pro Monat.
Voraussetzung für die „Kautionsfrei“ Mietkautionsbürgschaft
- Mietverhältnis muss in Deutschland liegen
- Der Mieter muss volljährig sein und ein Bankkonto in der EU haben
- Die Bonitätsprüfung des Versicherers muss positiv ausfallen
- Der Vermieter muss der Mietkautionsbürgschaft zustimmen. Eine Annahme ist nicht verpflichtend.
Wer kann ein Mietkautionskonto eröffnen?
Sowohl Vermieter als auch Mieter können ein Mietkautionskonto einrichten. Gesetzlich ist jedoch nur der Vermieter zur Einrichtung eines Mietkautionskontos verpflichtet (§ 551 BGB Abs. 3). Für den Mieter kann es jedoch vorteilhaft sein, mit dem Vermieter Alternativen zu vereinbaren, die bessere Renditen ermöglichen, wie ein Mietkautionsdepot, oder kapitalschonender sind, wie eine Mietkautionsbürgschaft.
Übernimmt der Mieter die Hinterlegung der Mietkaution, so wird diese in der Regel zugunsten des Vermieters verpfändet, um die entsprechende Sicherheit für die Mietkaution zu gewährleisten. Die Bank oder Versicherung stellt dem Vermieter dazu eine Verpfändungsurkunde aus, mit der er seine Rechte im Schadensfall geltend machen kann.
Welche Bank bietet ein Mietkautionskonto (kostenlos) an?
Echte Mietkautionskonten werden heute kaum noch von Banken angeboten und wenn, dann nur für Bestandskunden. Eine Bank, die relativ unkompliziert ein Mietkautionskonto anbietet, ist die DKB. Dazu muss man zunächst ein normales Konto bei der DKB eröffnen und kann dann zusätzlich ein Mietkautionskonto eröffnen.
Damit das DKB Mietkautionskonto kostenlos genutzt werden kann, ist ein monatlicher Geldeingang von 700 € erforderlich.
Wer zahlt die Gebühren des Mietkautionskontos: Mieter oder Vermieter?
Es ist gesetzlich festgelegt, dass alle Erträge aus der Kaution dem Mieter zustehen. Fragen bezüglich der Übernahme von Kontoführungsgebühren und ähnlichen Kosten landen jedoch häufig vor Gericht. In den meisten Fällen entscheiden die Gerichte zugunsten des Mieters, so dass der Vermieter die Kosten für das Mietkautionskonto zu tragen hat. In der Praxis wird der Vermieter dann auch auf die Führung des Mietkautionskontos bestehen.
Ist ein Mietkautionskonto für die Mietkaution Pflicht?
Das Gesetz verlangt grundsätzlich, dass der Vermieter die Mietkaution auf einem Treuhandkonto getrennt von seinem eigenen Vermögen aufbewahrt. Der Mieter kann jederzeit einen Nachweis darüber verlangen.
Mieter und Vermieter können aber auch eine andere Anlage der Mietkaution vereinbaren, z.B. ein Mietkautionsdepot oder eine Mietkautionsbürgschaft. Bei der Vereinbarung ist nur darauf zu achten, dass der Mieter durch die abweichende Vereinbarung nicht schlechter gestellt wird.
Kann der Vermieter jederzeit auf die Kaution zugreifen?
„Verpfänden“ klingt oft negativ, bedeutet aber bei einem Mietkautionskonto lediglich, dass die Mietkaution für den Vermieter reserviert ist. Der Vermieter kann nur bei Zahlungsproblemen auf das Geld zugreifen.
Muss der Vermieter wegen ausstehender Kosten auf die Kaution zurückgreifen, wird der Mieter zunächst darüber informiert und hat dann einen Monat Zeit, die Situation mit dem Vermieter zu klären. Wird keine Lösung gefunden, überweist die Bank oder Versicherung die geforderte oder die gesamte Kautionssumme an den Vermieter. Ansonsten muss die Mietkaution während des Mietverhältnisses auf dem entsprechenden Konto verbleiben.
Anleitung: Mietkautionskonto online eröffnen
Um ein Mietkautionskonto online zu eröffnen sind nur wenige Unterlagen erforderlich und der Vorgang unterscheidet sich kaum von der Eröffnung eines normalen Girokontos ab. Bei der DKB muss sogar zunächst ein normales Girokonto eröffnet werden.
Für die Eröffnung eines Mietkautionskontos benötigst du also:
- Ausweisdokument wie zum Beispiel Personalausweis
- Kopie Mietvertrag oder Angaben zum Vermieter und Kautionssumme
Nachdem die Mietkaution auf dem entsprechenden Mietkautionskonto eingegangen ist, kümmert sich die Bank um den Versand der notwendigen Unterlagen. Übernimmt der Mieter die Hinterlegung der Mietkaution, so gilt die Mietkaution als hinterlegt, sobald der Vermieter die Pfändungssurkunde erhalten hat. Ab diesem Zeitpunkt kann der Mieter nicht mehr frei über die Mietkaution verfügen.
Auch bei den Alterntiven, also dem Mietkautionsdepot und der Mietkautionsbürgschaft erfolgt zunächst eine Identifizierung und anschließend eine Beurkundung der Verpfändung zugunsten des Vermieters.
Fazit: So bekommst du ein kostenloses Mietkautionskonto!
Mieter und Vermieter können bei der DKB unkompliziert und kostenlos ein Mietkautionskonto online eröffnen. Voraussetzung ist zunächst die Eröffnung eines normalen Girokontos und ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 €, damit das Mietkautionskonto kostenlos genutzt werden kann.
Darüber hinaus können Mieter und Vermieter auch Alternativen zum Mietkautionskonto vereinbaren, die insbesondere für Mieter interessant sein können. Möglich ist zum Beispiel ein renditestarkes Mietkautionsdepot mit ETFs oder eine kapitalschonende Mietkautionsbürgschaft. Bei beiden Alterntiven muss jedoch der Vermieter zunächst zustimmen.
FAQ zum Mietkautionskonto kostenlos
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Wo gibt es ein kostenloses Mietkautionskonto?
Die DKB bietet ein kostenloses Mietkautionskonto für Mieter und Vermieter bei aktiver Nutzung an. Unter aktiver Nutzung versteht die DKB einen monatlichen Geldeingang von mindestens 700 €.
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Welche Bank bietet Kautionskonten an?
Die DKB bietet ein kostenloses Mietkautionskonto für Mieter und Vermieter an. Darüber hinaus kann ein Mietkautionsdepot bei Growney oder eine Mietkautionsbürgschaft über kautionsfrei abgeschlossen werden, wenn sich beide Parteien darauf einigen.
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Welche Bank eröffnet ein Mietkautionskonto
Es gibt nur noch wenige Banken, die Mietkautionskonten aktiv anbieten. Oft werden sie nur noch auf Anfrage angeboten. Das Mietkautionskonto der DKB ist kostenlos, wenn man Aktivkunde der DKB ist. Unter Aktivkunde versteht die DKB Kunden mit einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro.
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Wie viel kostet ein Mietkautionskonto?
Die Preise für Mietkautionskonten können variieren. Das Mietkautionskonto der DKB ist kostenlos, wenn du Aktivkunde der DKB bist. Darunter versteht die DKB Kunden mit einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro.
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Wie hoch darf die Kaution sein?
Nach § 551 BGB ist die Mietkaution auf maximal drei Monatsmieten begrenzt, wobei es dem Vermieter freisteht, auch nur eine oder zwei Monatsmieten zu verlangen. Hat der Vermieter die Kaution während des Mietverhältnisses teilweise in Anspruch genommen, muss der Mieter die Kaution wieder auf den ursprünglichen Betrag aufstocken.