ENTHÜLLT: Wie Cashback Programme wirklich funktionieren
Cashback Programme: ein kostenloses erste Klasse Upgrade, einen kostenlosen Urlaub oder teure Luxusgegenstände. Dafür ist Bryan Kelly aka. the Points Guy aus den USA bekannt. Auch Natalie aus Berlin fliegt angeblich Business Class, hat High End Küchengeräte, trägt coole Klamotten und zahlt dafür keinen Cent.
Oder ganz klassisch das Bonusprogramm von Payback, was wohl die meisten in Deutschland kennen. Punkte sammeln und sparen bzw. Prämien kassieren.
Diesen Artikel über „Cashback Programme“ kannst du dir hier auch als Video ansehen:
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Es gibt unzählige Cashback Programme und Möglichkeiten zu sparen oder Punkte zu sammeln.
Wie funktionieren diese Punkteprogramme eigentlich? Bringen sie uns tatsächlich Ersparnisse? Ist der Aufwand gerechtfertigt? Und eine entscheidende Frage: Finanzieren wir diese Rückvergütungen am Ende möglicherweise sogar selbst?
In diesem Artikel wollen wir die Realität hinter diesen Programmen genauer untersuchen, denn die Sachlage ist komplexer, als es zunächst den Anschein hat.
Ein großer Wettbewerb unter den Anbietern der Cashback Programme
Cashback-Programme, Kundenkarten und Rabatte sind sowohl online als auch offline verbreitet und es ist schwierig, den Überblick zu behalten. Einige nutzen diese Angebote intensiv und sichern sich damit kostenlose Urlaube oder Flüge. Dies erschwert es Banken und Händlern, Gewinne zu erzielen, da der Wettbewerb um Kunden steigt. Kunden profitieren zunächst, da sie aus den besten Angeboten auswählen und so ohne zusätzliche Kosten luxuriöse Urlaube oder Erste-Klasse-Flüge genießen können.
Wie funktionieren die Cashback Programme im Detail?
Doch wie soll das überhaupt funktionieren und was ist eventuell die Gefahr davon? Schauen wir uns dazu einmal das Programm, das in Deutschland jeder kennt, nämlich Payback an. Wie funktioniert das eigentlich?
Hinweis
Du kannst bei einem der Partner von Payback online oder offline einkaufen und Punkte sammeln. Durch das Vorzeigen der Kundenkarte oder der App. Dafür werden jedoch zu Payback Kundendaten wie Datum, Filiale, Umsatz etc.weitergeleitet.
Dabei hat ein Punkt einen Nominalwert von ca. 1 ct. Es werden dabei Punkte im Wert von 0,5 bis 4% des Kaufwertes vergeben. Erstmal nicht viel, aber mit speziellen Coupons oder Sonderaktionen kannst du als Kunde bei einzelnen Produkten oder Aktionen die Punkte vervielfachen. Teilweise bis zu 25% der Kaufsumme. Da kann dann schon einiges dabei herumkommen.
Sobald du dann 200 Punkte auf dem Konto gesammelt hast, kannst du diese dann gegen Prämien eintauschen. Du kannst auch Warengutscheine oder Bargeld bekommen. Du sparst und bekommst Geld, wenn du etwas ausgibst. Je höher die Rückvergütung ist, desto attraktiver wird es.
So wie ich schon berichtet habe, gibt es einige, die das System ordentlich für sich ausnutzen und abstauben.
Dabei aber schon mal der Hinweis vorab: Niemals Dinge kaufen, nur um einen Cashback zu bekommen! Denn das ist eine große Gefahr an der Sache.
Wie finanzieren sich die Cashback Programme?
Doch wer zahlt das ganze Cashback System am Ende? Sinde es nur unsere Daten, wie man oft meinen mag? Oder gibt es etwas anderes? Gibt es womöglich sogar ein Problem mit dem Ganzen?
Kunden zahlen in Form von Daten. Dahinter gibt es eine weitere Ebene, mit der viel mehr Geld verdient wird. Denn für die Händler bei Payback entstehen Kosten in Form von Zahlungen an Payback, sowie die Technik zur Erfassung und Übertragung der Daten, sowie der Integration in die bestehenden Kassensysteme. Nicht umsonst macht Payback einen Umsatz von ca. 281 Millionen im Jahr 2017.
Hinweis
Das gleiche gilt für Cashback Programme bei Kreditkarten. Hier heißt die Gebühr, die von Händlern an die Banken gezahlt werden muss, Interchange Fee oder auf Deutsch Interbankenentgelt.
Und genau diese Gebühren brauchen Payback und die Banken, um diese verrückten Cashbacks bzw. Luxusgegenstände, die vermeintlich gratis sind, zu bezahlen. Damit ist es nur verständlich, dass die Händler kein großer Fan von diesen Gebühren sind. Sie wollen schließlich nicht deinen Luxusurlaub bezahlen.
Doch viele kleine Läden haben keine Chance, sich gegen solche Gebühren zu wehren. Oft müssen sie diese akzeptieren oder sie verlieren wertvolle Kunden. Doch dieses Problem erzeugt einen weiteren Rattenschwanz, der wiederum zurück auf die Kunden fällt.
So hat nämlich das Government Accountability Office, ein Untersuchungsorgan der US-Regierung festgestellt, dass die Kosten des Interbankentgeltes oft in Form von höheren Preisen an die Kunden zurückgegeben wird. Also alles nur ein großer Marketingtrick, damit wir das Gefühl haben, dass wir hier etwas sparen. Tatsächlich zahlen wir am Ende das Cashback selbst. Ohne die Nutzung von Cashback Programmen oder speziellen Kreditkarten zahlen wir am Ende sogar drauf.
Hinweis
Oft ist es auch so, dass gerade ärmere Leute sich spezielle Kreditkarten gar nicht leisten können. Damit tragen sie eine noch größere Last, als sie ohnehin schon tun. Diese Luxusgeschenke, kostenlose Trips oder Flüge sind also etwas schwer ethisch vertretbar.
Die EU hat aufgrund hoher Rückvergütungen bei Kreditkarten das Interbankengeld limitiert und nationale sowie internationale Regulierungen eingeführt, die den Aufschlag bei Kreditkartentransaktionen auf 0,3% und bei Debitkarten auf 0,2% begrenzen, um zu verhindern, dass Kunden hohe Kosten tragen. Große Anbieter wie Mastercard oder VISA sehen sich als Verlierer dieser Regelung und befürchten, dass kostenlose Kreditkarten verschwinden und Jahresgebühren steigen könnten, was letztlich den Kunden belastet.
Welche Programme lohnen sich?
Jetzt fragst du dich vielleicht, gibt es Programme, die sich lohnen? Welches ist das beste Cashback Programm?
Es gibt unzählige Programme und man könnte sich wahrscheinlich zu Tode suchen. Doch man sollte sich viel eher die Frage stellen, ob es ein Programm gibt, welches zu meinem Nutzungsverhalten passt? Welche nutze ich wirklich und was nicht? Oder kaufe ich nur, um einen Rabatt zu bekommen.
Payback z.B. ist für meine Mutter super attraktiv, weil sie bei den Partnern sehr oft einkauft. Sie kommt dann immer zu mir mit irgendwelchen zehnfachen Punkten und dergleichen. Für sie lohnt es sich definitiv. Ich hingegen gehe oft bei verschiedenen Händlern einkaufen, teilweise bei solchen, die nicht im Programm sind. Oder auch öfters mal im Ausland, wie aktuell auf Bali – also für mich eher unattraktiv.
Auf der anderen Seite gibt es Angebote, die zu meinem digitalen Lifestyle sehr gut passen. Zum Beispiel für neue und innovative Tech Produkte für junge Zielgruppen. So zum Beispiel N26. Ein super Beispiel mit ihrer Metalcard. So gibt es z.B. medizinische Versorgung im Ausland, Versicherungen für Leute, die viel reisen. Oder spezielle Angebote wie z.B. bei Wework, Babbel, Hotels usw. Aktuell gibt es als Beispiel das Angebot von booking.com, 10% Cashback zu bekommen. Für mich natürlich sehr interessant, wenn ich gerade mal wieder am reisen bin.
Auf der anderen Seite wäre solch ein Produkt wie N26 Metal für meine Mutter nicht geeignet.
Ein weiteres Beispiel: Ich shoppe natürlich sehr viel online, wie du wahrscheinlich auch. Neben Amazon natürlich auch auf anderen Seiten. Oft suche ich dann am Ende des Bestellprozesses noch mal schnell nach einem Gutscheincode, um noch ein paar Euro zu sparen. Werde ich dann nicht schnell genug fündig, dann kaufe ich einfach normal, weil ich keine Zeit verschwenden will.
Vor kurzem habe ich dann ein Video von Pewdiepie gesehen zum 100 Mio Abospecial. Dort hatte er eine Werbung von einem Rabattprogramm namens Honey. Mit diesem Programm werden automatisch Rabattcodes auf der jeweiligen Seite gesucht. Von Amazon über Reisen, Klamotten usw. Dort Kann man dann gleich sparen. Das habe ich dann gleich mal ausprobiert und das funktioniert erstaunlicherweise recht gut. Für Bali habe ich beispielsweise einen VPN Client gebraucht, um hier sicher im WLAN surfen zu können. Bei Honey gab es dann 8% Cashback, was ungefähr 10$ waren. Für meine Buchung fürs Hotel über Booking.com gab es nochmal 1% Cashback. Also die 10% von N26 verpasst. Mit der Zeit kommt da natürlich einiges zusammen.
Hinweis
Laut Honey selbst sind es 10 Mio Nutzer, die im Schnitt 30 Dollar sparen. Das Gute ist, dass das Plugin kostenlos ist, weil Honey das Geld in Form von Provisionen oder Partnerschaften mit der jeweiligen Website bekommt.
So kannst du schauen, welches Programm zu dir und deinem Nutzungsverhalten passt. Es unzählige Programme, doch es muss schlussendlich zu dir passen.
Schau dir doch einfach mal meine N26 Erfahrung im Detail an.
Was solltest du bei Cashback Programmen beachten?
Zum Schluss bleibt die Frage, ob sich das alles überhaupt lohnt. Dafür gibt es ein paar wichtige Punkte, die du beachten solltest.
- Keine Kredite aufnehmen. Ganz klar, man sollte schuldenfrei bleiben, wenn solche Cashback Programme genutzt werden. Auf keinen Fall Kredite aufnehmen, nur weil man einen kostenlosen Urlaub oder besonderen Bonus will.
- Disziplin bei den Finanzen: Wie du konsumieren kannst und trotzdem sparst, erfährst du in diesem Artikel von mir
- Ein Limit für Ausgaben setzen: Auf keinen Fall in den Dispo gehen, sonst verliert man am Ende eher Geld, als dass die Cashback Programme irgendetwas bringen
- Nicht wegen der Punkte konsumieren, denn dazu verleiten die Programme sehr schnell
- Verschwende nicht zu viel Zeit und beschränke dich auf ein oder zwei Programme. Nicht Tage und Wochen vergleichen. Auch nicht 10 Programme auf einmal nutzen, denn der Aufwand wäre dafür viel zu groß. Stichwort Return on Time Invest!
- Nutze es bei deinen Standard Einkäufen. Denn am Ende macht Kleinvieh auch Mist
- Es bleibt am Ende immer das Risiko, zu viel oder unnötige Dinge zu kaufen. Nur um das Gefühl zu haben, etwas zu sparen. Betrachtet man all diese Punkte, können Bonusprogramme und Cashbacksysteme in Teilen lohnen. Teilweise sind sie sogar sinnvoll, weil man sonst ohne Rückvergütungen teilweise das Cashback in Form von höheren Preisen mitträgt.
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Jetzt bin ich auf deine Meinung gespannt. Nutzt du Cashback Programme? Wenn ja, was nutzt du und was kommt dabei herum? Schreib es mir gern in die Kommentare! Unten findest du auch weitere nützliche Links zum Thema.