Wie viel Geld macht glücklich? Macht es überhaupt glücklich?
Macht Geld wirklich glücklich? Wenn ja wie viel? Der Traum eines sorgenfreien Lebens mit viel Geld ist doch kein Problem. Man kann sich alles kaufen, seine Wünsche und Träume erfüllen. Vielleicht aber macht Geld nicht Glücklich und beruhigt nur die Nerven.
Ein angenehmes Leben, mit vielen Freiheiten, ausgedehnten Urlauben und einem hohen Lebensstandard. Es bietet Sicherheit, man muss sich keine Sorgen über die Miete machen oder das der Kühlschrank zum Ende des Monats nicht gefüllt ist. So stellen sich viele das Leben mit Geld vor. Doch stimmt das wirklich? Die These wäre also: reich = glücklich. Wenn Geld also wirklich glücklich macht, müssten die reichsten Menschen der Welt natürlich auch die glücklichsten Menschen sein. Aber wäre man dann im Umkehrschluss ohne Geld automatisch unglücklich?
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Macht Geld wirklich glücklich?
Dazu gibt es eine spannende Studie der amerikanischen Psychologen Brickman, Coates und Janoff-Bulman, die überprüft haben ob Lottogewinner langfristig glücklicher sind, mit einem überraschenden Ergebnis. Der Versuchsaufbau bestand aus drei Gruppen:
- Lottogewinnern
- Gelähmten Personen
- Kontrollgruppe normale Personen
Im Interview wurde das jetzige, vergangene und erwartete Glück bei alltäglichen Aktivitäten abgefragt. Dies führte zum Ergebnis, dass Lottogewinner in der Regel nicht glücklicher sind als die Menschen, die nicht gewonnen haben. Bei Unfallopfern zeigte sich der erwartete Kontrasteffekt. Sie verglichen die gegenwärtigen Ereignisse mit Situationen aus der Vergangenheit. Und blickten somit subjektiver in die Zukunft.
Insgesamt pendelten sich die Erfolgserlebnisse, sowie Schicksalsschläge wieder auf ein gleiches Niveau ein. Der Fachbegriff dafür ist hedonistische Anpassung. Dieser Selbstheilungsmechanismus hat jedoch auch Nachteile. Was für negative Erfahrung gilt, gilt ebenso für positive. Vereinfacht gesagt, wir gewöhnen uns auch an schöne Ereignisse früher oder später. So gesehen mach Geld vielleicht kurzfristige glücklicher. Langfristig beruhigt es die Nerven.
Sind arme Menschen unglücklicher?
Geld hat einen gewissen Stellenwert in der Gesellschaft, aber Geld ist nicht alles im Leben. Dennoch kann man nicht abstreiten, dass Geld eine gewisse Form von Freiheit, Sicherheit und ein großes Stück Gelassenheit mit sich bringen kann. Auch wenn man sich nicht alles mit Geld kaufen oder alle Probleme lösen kann. Heißt es dann im Umkehrschluss arme Menschen sind unglücklicher als reiche Menschen? Diese These haben die Psychologen Pall Piff und Jake Moskowitz in ihrer Studie untersucht.
Dabei haben sie herausgefunden das Arme nicht weniger glücklich sind als reiche Menschen. Sie empfinden Glück nur unterschiedlich. Wer weniger hat, dem ist Mitgefühl und Liebe, also Emotionen, die auf andere Menschen und Beziehungen gezogen sind wichtiger. Wer mehr Geld hat, der bewertet Emotionen wichtiger, die auf sich selbst zentriert sind. So etwas wie Zufriedenheit oder Stolz, das zeigt dass auch weniger betuchte Menschen eine Strategie gefunden haben, Trotz widriger Umstände einen Sinn, Freude und Glück im Leben zu finden.
Ein Sprichwort lautet: „Wer sagt Geld macht nicht glücklich hat nie welches gehabt.“ Das stimmt nur zum Teil da arme wie auch reiche Menschen glücklich bzw. unglücklich sein können. Die Macht der Gewohnheit wirkt sich in beiden Fällen aus und man betrachtet den Istzustand als normal.
Gibt es ein optimales Einkommen für Zufriedenheit?
Gibt es ein optimales Einkommen, also ein Einkommensplateu ab dem das Glück nicht weiter steigt? Das hat eine Studie der Purdue Universität aus einem Team von Psychologen mit Andrew T. Jabb versucht herauszufinden. Man wollte herausfinden ab welchem jährlichen Jahreseinkommen eine Art Plateu eintritt also, dass die Studienteilnehmer die höchste Lebenszufriedenheit langfristig und das höchste emotionale Wohlbefinden von Tag zu Tag angaben.
Beide sind Maße für das übergeordnete Konstrukt „subjectiv well-being“ dabei stellte sich heraus, dass das ideale Gehalt bei 95.000 $ für die höchste Lebenszufriedenheit liegt. Für das emotionale Wohlbefinden liegt die Grenze bei 60.000 $ bis 75.000 $. Dabei handelt sich natürlich um weltweite Durchschnittswerte.
Für Westeuropa liegt der Wert bei ca. 81.000 € für die höchste Lebenszufriedenheit.
Warum versuchen dann die Menschen immer mehr und mehr zu verdienen? Es ist in Mitteleuropa sehr verbreitet, dass man in der Gesellschaft als angesehen gilt, wenn man ein überdurchschnittliches Einkommen bezieht. Doch eigentlich sollte nicht immer mehr Geld angestrebt werden. Es sollte mehr Lebenszufriedenheit, mehr Selbstbestimmung und mehr Glück angestrebt werden. Ob Geld hier eine ausschlaggebende Rolle spielt muss jeder für sich selbst beantworten.
Einkommenssteigerung für maximale Lebenszufriedenheit? Wie viel Geld macht glücklich?
Der durchschnittliche Bruttoarbeitslohn 2016 für Arbeitnehmer lag bei ungefähr 33.396 € laut Statistika. Also laut dieser Studie müsste der Durchschnittswert um das 2,5 fache steigen damit alle auf dem höchsten Zufriedenheitswert sind.
Doch was ist mit Menschen die darüber liegen und vielleicht sogar noch mehr verdienen? Sind die unglücklicher? Die Studie sagt dazu, dass bei einem höheren Eingang mit einem Rückgang der Zufriedenheit zu rechnen ist. Aber warum? Müssen wir uns also gar nicht den Stress einer Karriereleiter geben, denn die Folge eines höheren Einkommens ist laut Studie zwar mehr Geld jedoch leidet darunter die Freizeit. Dort haben sie nicht ganz unrecht, denn mit einer 80 Stunden Woche hat man definitiv keine work-life-balance mehr. Oft steigen tatsächlich mit höherem Einkommen die Anforderung wie Zeit, Arbeitsbelastung, Verantwortung und so weiter. Das schränkt natürlich die Möglichkeit ein eine positive Erfahrung zu sammeln. Man ist also absolut frei, aber hat relativ gesehen wenig Zeit demnach wäre relativer Reichtum vorzuziehen.
Ein erster wichtiger Schritt wäre, die Ausgaben zu minimieren um sich mit dem übrigen Geld so viel wie möglich freie Zeit „kaufen“ zu können. Du verdienst 15€ je Stunde? Lege 15€ zur Seite und du sparst dir irgendwann in der Zukunft eine Stunde Arbeit.
Also ein relativ gutes Einkommen mit zum Beispiel einer 30 Stunden Woche. Doch auch das alleine macht uns ja nicht glücklich, wenn uns Geld allein schon nicht glücklich macht.
Viel mehr macht uns glücklich wie wir unsere Zeit verbringen. Viele Menschen gehen jeden Tag mit einem Unwillen zur Arbeit, schauen dass Sie irgendwie Ihre Zeit abstottern und leben von Wochenende zu Wochenende. Das kann langfristig nicht glücklich machen. Viel wichtiger wäre es hier eine Arbeit zu finden, die einen erfüllt. Montag morgen sollte der beste Zeitpunkt in der Woche sein, da man endlich wieder seiner Bestimmung nachgehen kann.
Was macht uns dann wirklich glücklich?
Im Grunde genommen sind es die Drei großen G’s.
- Gesundheit
- Gemeinschaft
- Genuss
Gesundheit kann man sich nicht kaufen, ebenso wie echte Freundschaften, Familie oder echte Freunde im Sportverein. Gemeinsame Ziele und Interessen kann man sich auch nicht mit Geld kaufen. Genuss kann man sich bis zu einem gewissen Grad kaufen, z.B.: Urlaube, Autos und Essen. Man gewöhnt sich jedoch sehr schnell an den höheren Lebensstandard. Materielle Dinge sind lange nicht so interessant wie Erlebnisse. Die machen glücklicher als der reine Besitz. Geld macht also nur bedingt glücklich. Zum Beispiel in der Ausbildung, wenn man sein erstes Gehalt bekommt und sich mal was leisten kann.
Geld allein macht nicht glücklich, es beruhigt nur die Nerven. Ein wichtiger Punkt der oft vergessen wird ist, dass nicht Geld glücklich macht sondern die freie Zeit und die Erlebnisse die wir uns kaufen können glücklich machen. Was nützt einem ein Haus in Kreta, ein schicker Sportwagen, eine Rolex wenn man keine Zeit hat sein Leben zu genießen?
Harald Juhnke, ein deutscher Schauspieler definierte Glück für Ihn so: „Keine Termine und leicht einen sitzen“
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Man kann also sein Glück unabhängig von Geld definieren. Im Allgemeinen ist es sogar so das materielle Dinge langfristig unglücklich machen und sogar zur Belastung werden können. Alles was wir uns kaufen beansprucht unsere Aufmerksamkeit. Beim Kauf sind wir meist noch sehr euphorisch und brennen für unsere neue Anschaffung. Nach relativ kurzer Zeit verblasst diese Euphorie. Die Gegenstände, auch wenn Sie noch so teuer sind, können dich nicht langfristig glücklich machen können. Vielmehr werden Sie mit der Zeit zu einer Belastung.
Was wirklich glücklich macht
Die Freude über das erste Gehalt oder eine Gehaltserhöhung legt sich jedoch sehr schnell, wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind. Dies hat auch der Ökonom und Glücksforscher Richard Easterlin in seiner Arbeit Does Economic Growth Improve the Human Lot von festgestellt. Richard Easterlin wies in seiner Studie nach, dass die Erhöhung des Bruttoinlandsprodukt zwar positiv mit einem subjektiven Glücksgefühl korreliert, aber ab einem bestimmten Schwellenwert nicht mehr zwangsläufig mit einer Verbesserung des subjektiven Glücksgefühl einhergeht. Diese Hypothese wurde sogar nach ihm benannt den Easterlin Paradox.
Was sollten wir daraus lernen? Vermögen und höhere Einkommen steigern das Glücksgefühl nur bis zu einem gewissen Grad. Ein größeres Glücksgefühl erreicht man, wenn man sein Geld teilt und anderen damit Freude macht, statt nur sich selbst zu beschenken. Geld wirkt sich positiv aus, wenn es für Erlebnisse und Erfahrungen verwendet wird. Jedoch kann Geld keine essentiellen Probleme wie das Fehlen echter Liebe, Freunde oder Lebenssinn lösen. Geld sollte stets nur ein Mittel zum Zweck sein. Wer arm und unglücklich ist, wird wahrscheinlich auch reich unglücklich sein, da man seine Probleme und Sorgen mitnimmt. Sowohl zu viel als auch zu wenig Geld kann negative Auswirkungen haben.
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Wir können also sagen, dass Geld allein nicht glücklich macht es beruhigt nur die Nerven: viele Menschen sind auch der Ansicht, Geld verdirbt den Charakter. Dabei ist es eher so, dass Geld vielmehr den Charakter verstärkt. Eine Person, die geizig ist, wird mit mehr Geld noch geiziger. Umgekehrt gilt es genauso. Ist jemand großzügig wird er mit Geld noch großzügiger. Geld nimmt uns zwar viele Sorgen aber um Glücklich sein müssen wir uns selbst kümmern.
Das Ganze lässt sich sehr schön mit dem Zitat des Künstlers Herbert Achternbusch zusammenfassen: „Das schöne Gefühl Geld zu haben, ist nicht so intensiv, wie das Scheißgefühl kein Geld zu haben.“
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